Gut besuchter Vortrag: Spielend lernen
Warum Freispiel und Bewegung für Kinder so wichtig ist.
„Spielend lernen-Fit für die Schule“ lautet kürzlich ein Elternvortrag im Rahmen des Programms Prävention als Chance (PaC).
Das Ziel war hierbei Eltern stärken, ihnen ihre Ängste nehmen und mehr Sicherheit geben, so PaC-Koordinatorin Nicole Mittelstaedt, die den Vortrag gemeinsam mit den Kindertagesstätten organisierte. Dr. Caterina Schäfer (Wissenschaftlerin an der Universität Dortmund und Rehabilitationspädagogin) referierte hierzu im Feuerwehrhaus Schwarmstedt vor rund 45 Eltern und Fachkräften.
Dabei wurde auf die Bedürfnisse und Fragen der Eltern eingegangen: Was braucht mein Kind wirklich? In welchem Verein melde ich es an? Spiele ich genug Gesellschaftsspiele mit meinem Kind? Welche Kompetenzen, welche Fähigkeiten braucht mein Kind später für die Schulzeit und wie kann ich es unterstützen? Im Vortag wurde dargestellt, dass Kinder Leerlauf brauchen, in denen sie nur auf ihre ganz persönliche Fantasie zurückgreifen können. In diesen ruhigen Momenten der Langeweile finden sie spannende Ideen und lernen ihre eigenen Interessen kennen. Bei fremdbestimmten Aufgaben ist es schwierig, konzentriert bei der Sache zu bleiben. Daher wird geraten, dass Kinder möglichst viel frei Spielen sollten. Dabei übt das Kind sich etwas vorzustellen, planvoll zu handeln und oft auch mit anderen zusammen zu arbeiten, was das soziale Lernen ungemein fördert.
Das freie Spielen ist ein wichtiges Training für die spätere Zeit. „Freuen sie sich, wenn Ihr Kind mit einem Stock spielt. Damit Figuren in den Sand zeichnet und in der Luft fuchtelt. Ihr Kind schult gerade seine Grobmotorik, die es später benötigt um einen Stift zu halten und zu schreiben. Freuen sie sich, wenn ihr Kind in einem Karton sitzt und spielt. Die Orientierung am Körper und im Raum ist eine wichtige Kompetenz für die Schulzeit. Diese Kompetenz hilft ihrem Kind später die Kästen und Linien im Schulheft einzuhalten“, so Dr. Schäfer. Kinder lernen aus Dingen, die ihnen nicht gleich gelingen, wenn sie sich eine andere Strategie einfallen lassen müssen, was unter anderem die Frustrationstoleranz fördert.
Bewegung zum Beispiel Hüpfen, Springen und Klettern helfen bei der Sauerstoffaufnahme und wirken aktivierend. Durch diese Bewegungen und Handlungen wird frühkindliches Lernen ermöglicht, was sich auch auf die Sprache auswirkt (Greifen-begreifen-Begriff). Durch das freie Spiel und die Bewegung werden die Selbstständigkeit, Ausdauer, Konzentrationsfähigkeit, Frustrationstoleranz und das soziale Miteinander gelernt und erprobt. All die Fähigkeiten, die sie für die spätere Schulzeit benötigen.
Eltern sollten ihrem Kind Zeit und Raum zum Freispiel ermöglichen. Spielzeug ist dafür nicht wichtig. Es kommt darauf an, das Tun des Kindes zu beschreiben und fördern, z.B. du hast es geschafft, fünf Stufen hochzuklettern. Dadurch bekommt das Kind Wörter für eigene Fähigkeiten, merkt, dass es Aufmerksamkeit bekommen hat und wird motiviert. Kinder sollen bei Langeweile nicht immer gleich eine Lösung angeboten bekommen, sondern Eltern sollten abwarten, wie es die Langeweile meistert. Die Eltern werden erstaunt sein, wie kreativ ihr Kind seine Langeweile löst.